Entwicklung

Die frühen Jahre

Die Dassault MD.550 Mystère Delta bildete den Grundpfeiler der später so erfolgreichen Mirage-Familie. Dieses kleine, mit zwei recht schwachen Rolls-Royce Viper Triebwerken mit je 794 kp Schub angetriebene Flugzeug flog das erste Mal am 25. Juni 1955.

Die MD.550 ging aus den für die Nachkriegszeit typischen Bestrebungen hervor, möglichst schnelle und leistungsstarke Jagdflugzeuge zu entwickeln, die in der Lage waren hochfliegende gegnerische Bomberpulks möglichst schnell zu bekämpfen.

Während sich die amerikanischen Konstrukteure auf extrem dünne Trapezflügel konzentrierten und die dafür berühmte F-104 Starfighter bauten, wählte Marcel Dassault aus Frankreich den aerodynamisch wie produktionstechnisch einfacheren Deltaflügel für sein neues Hochleistungskampfflugzeug.

Die später zur Mirage I umbenannte MD.550 konnte im Dezember 1956 das erste Mal auf Mach 1,3 beschleunigt werden, dies aber nur dank eines zusätzlichen SEPR-Raketentriebwerks, welches mit einem Schub von 1’500 kp den Gesamtschub der Maschine für einige Sekunden praktisch verdoppelte.
Die verbesserte und vergrösserte Mirage II sollte mit zwei Gabizo-Düsentriebwerken von je 1'500 kp Schub ausgerüstet werden, doch dieser Entwurf wurde massiv umgestaltet und hob als Mirage III-001 am 18. November 1956 das erste Mal ab.

Die ursprüngliche Mirage III-001 wurde von einem SNECMA Atar 101G mit 4’500kp Schub angetrieben, was dem Flugzeug im Zusammenhang mit einem SEPR-Raketentriebwerk eine für damalige Zeiten aussergewöhnliche Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,8 ermöglichte. Die Mirage wurde aber noch weiter angepasst und bekam vor allem im Flügelbereich starke Änderungen.

MD.550


Mirage III - der französische Erfolgsjet


Schliesslich hob das Vorserienmuster Mirage IIIA-01 am 12. Mai 1958 zu ihrem Jungfernflug ab. Die Maschine war mit dem neuen SNECMA Atar 9B mit 6'000 kp Schub sowie einem SEPR-Raketentriebwerk mit zusätzlichen 1'680 kp Schub ausgerüstet und schaffte es selbst ohne dieses SEPR-Triebwerk im Horizontalflug Mach 2,0 zu erreichen.

Mirage IIIA-01

1960 schliesslich flog die Serienversion Mirage IIIC, und schon bald folgten Bestellungen der israelischen und südafrikanischen Streitkräfte für dieses trotz seiner hohen Leistungsfähigkeit recht günstigen Kampfflugzeugs. Am 5.April 1961 folgte die mit einem Atar 9C angetriebene Mirage IIIE, welche sich durch ein verbessertes Cyrano IIB Radarsystem und einem verlängerten Rumpf auszeichnete, was eine erhöhte Treibstoffmenge erlaubte. Eine Aufklärer-Variante der Mirage IIIE wurde Mirage IIIR benannt und stellte das Ausgangsmuster für die Mirage IIIRS dar, die berühmte Amir (Aufklärer-MIRage) der schweizer Luftwaffe. Die Mirage IIIR verfügte anstelle des Radarsystems über 5 in verschiedene Richtungen zeigende Omera 31 Photokameras.

Den Hauptmustern Mirage IIIE und IIIR folgten verschiedene weitere ein- und zweisitzige Versionen wie etwa die Mirage IIIT, ein fliegender Triebwerkprüfstand, oder die Mirage IIIV, eine vergrösserte und mit 8 Hubtriebwerken ausgerüstete senkrecht startende Variante der Mirage. Als vereinfachte Exportversion der Mirage III erschien 1957 die Mirage 5, welche bei vielen Luftwaffen vor allem als Erdkämpfer eingesetzt wurde. Zudem bauten die zwei von Waffenembargos blockierten Mirage-Betreiber Israel und Südafrika ihre eigenen Mirage-Weiterentwicklungen, die IAI Kfir und die Atlas Cheeta, welche später auch exportiert wurden.