Blitzschlag...
Es waren zwei Mirage S von Buochs nach Payerne zu überfliegen. Ferdi Meyer und ich übernahmen diesen Auftrag und beschlossen, den Überflug mit einer geführten Luftkampf-Übung zu kombinieren. Das Wetter war in der ganzen Schweiz nicht sonderlich gut mit Neigung zu Gewittern.RAMA, die Jägerleitstelle, gab uns die Clearance zum Start in Patrouille auf Piste 25. Wir stiegen mit Nachbrenner, als es auf ungefähr 3000 m. ü. M. einen gewaltigen Knall gab und auch eine spezielle Turbulenz spürbar war. Ein Blick auf die Triebwerkinstrumente zeigte nichts Anormales. Aber da kam am Funk mein "Sohn" Ferdi und meldete, dass er die "ANEMO"-Warnung hätte. Also war die Ursache des Knalls ein Blitzschlag.
Da durch diesen Ausfall die Piloten-Heizung nicht mehr funktionierte, stiegen wir mit vollem Nachbrenner weiter, um baldmöglichst "on top" zu gelangen. Dies geschah dann auch auf ca. 7000 m. ü. M. Ferdi blieb in Patrouille, um sich allenfalls bei Vereisungserscheinungen nicht auf die eigenen Instrumente verlassen zu müssen.
Payerne hatte glücklicherweise weniger als 4/8 Bewölkung, so dass mit Sicht und ohne weiteren Wolkenflug dort gelandet werden konnte. Unsere Luftkampf-Übung meldeten wir ab und landeten unversehrt in Payerne.
Bei beiden Flugzeugen zeigten sich dann am Boden Brandspuren einerseits beim Pitot-Rohr und am Radom und andererseits hinten am Flugzeug bei den Leckleitungen und an der Triebwerk-Schubdüse.
Heinz Rohrbach, Oberst, ehem. Pilot Fl St 16
Text aus das fliegende dreieck
Foto einer Mirage III S aus dieser Zeit