Mirage-Verein feiert 20-Jahr-Jubiläum
14.09.2024 11:05:21 | Christof Jans
Nidwaldnerzeitung 9. September 2024
Mirage-Verein Buochs feiert 20-Jahr-Jubiläum mit Festschrift und Flugshow Hunderte Flugzeug-Begeisterte besuchten den «Tag der offenen Tür» des Mirage-Vereins Buochs in Ennetbürgen. Neben Vorträgen, einer Roll-Demo und einer Flugshow wurde noch die Jubiläumsfestschrift vorgestellt.Melissa Siegfried
weitere Fotos unseres Mitglieds Werner Stucki
Triebwerke, Mirage-Flugzeuge und Ausstellungen. Der Mirage-Verein Buochs (MVB) feierte am Samstag in Ennetbürgen auf dem Areal des Bremshauses das 20-Jahr-Jubiläum. Das Kulturgut «Mirage in Buochs» wurde mittels Ausstellungen vorgestellt. Aviatik-Unternehmen aus Nidwalden präsentierten sich mit einem Stand, die Rega war mit einer temporären Basis im Einsatz, Helikopter-Rundflüge von Alpinlift wurden angeboten, und Begeisterte konnten das Ghost-Triebwerk (De Havilland DH.112 Venom) von Nahem im Standlauf beobachten. An diesem spätsommerlichen und sonnigen Tag stand die Jubiläumsfestschrift «20 Jahre Mirage-Verein-Buochs – 40 Jahre Kompetenzzentrum Mirage in Nidwalden» im Mittelpunkt. Das Zeitdokument entstand unter der Leitung von Bruno Lurati. So werden Geschichten rund um den Verein erzählt, und es geht um die damalige Evaluation, Beschaffung und Einführung der Mirage, oder unveröffentlichte Pilotenerlebnisse mit dem «fliegenden Dreieck» werden geschildert. Die Jubiläumsfestschrift gibt auch vertiefte Einblicke in den militärischen Einsatzverband der Flugplatz Abteilung 10 sowie in das damalige technische Kompetenzzentrum Mirage in Nidwalden und stellt die Vereinsaktivitäten des MVB seit der Gründung vor.
Rund 60-jähriges Flugzeug
Bruno Kreuzer, Vizepräsident und Chef Technik des MVB, ist Gründungsmitglied des Vereins und von den Mirage-Flugzeugen angefressen: «Heutzutage sind Flugzeuge voll digitalisiert, da braucht man nur noch die richtigen Knöpfe zu drücken. Aber bei einem rund 60-jährigen Mirage-Flugzeug ist noch alles manuell. Da muss man Ahnung haben von der Materie, und das ist meine Leidenschaft.»
Bruno Kreuzer, Vizepräsident
Seit 2003 gehört die Mirage-Flotte nicht mehr der Luftwaffe an. Seither dürfen die Flugzeuge nur noch rollend auf dem Boden präsentiert werden. Da kommt die Frage auf, ob der Vereinszweck in Zeiten des Klimaschutzes noch bestehen kann. «Mit diesem Worst-Case-Szenario haben wir uns auseinandergesetzt. Wenn wir nicht mehr Operationelles zeigen können, wird es sicher schwierig. Etwas, das nur herumsteht, verliert irgendwann den Reiz und die Akzeptanz der Menschen für die Mirage-Flugzeuge schwindet somit. Aber dieser Herausforderung werden wir uns in Zukunft stellen.»
Flugshow des PC-7-Teams
Im Rahmen des «Europäischer Tag des Denkmals» erzählte Andreas Weber, Mitglied des Vorstandes MVB, mehr zur Entwicklung des Flugplatzes Buochs-Ennetbürgen, geschichtliche Hintergründe des Standlaufgebäudes und stellte das Wirken des MVB vor. Hunderte Besucherinnen und Besucher schauten um 15.30 Uhr bei der Roll-Demo zu, wobei das Flugzeug «Mirage R-2109» präsentiert wurde.
Beim vorangekündigten «Finale Grande» wurden die Gäste am Himmel mit einem Abschiedsbesuch überrascht. Das PC-7-Team, das auf dem Weg zum Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest ins Appenzell war, flog um 16.20 Uhr über Ennetbürgen und präsentierte eine Flugshow.
An der Vernissage der Jubiläumsfestschrift blickte der Landammann Res Schmid auf seine Zeit als Militärberufspilot zurück und sagte: «Der Mirage Verein Buochs ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Schweizer Vereinsmentalität und unser bewährtes Milizsystem zusammenwirken können, um Grosses zu schaffen.» Der über 40 Jahre erfolgreiche Einsatz der Mirage-Flotte sei für die Schweiz von entscheidender Bedeutung gewesen. Auch der Gemeindepräsident von Ennetbürgen, Mario Röthlisberger, sagte, dass der MVB eine bemerkenswerte Leistung an den Tag legt: «Es bedeutet nicht nur, die physische Substanz zu erhalten, sondern auch Wissen, Geschichten und Emotionen, die mit diesem Flugzeug verbunden sind, weiterzugeben.»